Mit der Ahnenforschung beginnen

Wer kennt das nicht: Die Großeltern erzählen von Ihrer Kindheit, von Hochzeiten und von Verwandten die man nicht kennt. Dann werden alte Fotos gezeigt und erzählt, wer Onkel und Tante ist. Außerdem werden Orte genannt, an denen wichtige Ereignisse passiert sind oder Verwandte wohnen.

In der eigenen Kindheit interessiert man sich wenig für die Vorfahren. Wenn man jedoch nach Jahren wieder auf die alten Fotos stößt oder bei Familienfesten die Verwandten sieht, wird meist das Interesse für die Familienvergangenheit geweckt.

Wenn das Interesse an der Ahnenforschung geweckt wurde, beginnt ein neues Hobby und die Suche nach jeder Information, die die Familie betrifft.

Dabei stellt sich jedoch die Frage, wie geht man bei der Familienforschung vor?

Befragung der Familie

Der beste Beginn einer Ahnenforschung ist die Befragung der Familie. Dabei werden die eigenen Großeltern nach Geschwistern und den Eltern gefragt. Vielleicht kann auch Auskunft über die Großeltern von Oma und Opa gegeben werden.

Bei der Befragung erfährt man von Personen, die man lange nicht gesehen hat bzw. von Personen, die man nicht kannte. Diese Personen können besucht und ebenfalls befragt werden.

Vorhandene Informationen erfragen

Vielleicht ergibt sich, dass bei den ersten Befragungen der Familie, dass schon jemand mit der Forschung nach den Vorfahren begonnen hat. Somit kann man die Person kontaktieren und die gesammelten Informationen zusammentragen.

Außerdem ist vielleicht ein Ahnenpaß oder ein Ariernachweis vorhanden, auf dem man seine Ahnenforschung aufbauen kann.

Ordnung in die gesammelten Daten bringen

Bei der Befragung der Familienmitglieder bzw. der Verwandten ergeben sich sehr schnell viele Daten. Zu Beginn werden einfache Hefte oder eine Sammlung von losen Blättern ausreichen, jedoch stößt diese Art von Datensammlung schnell an Ihre Grenzen. Deswegen sollte schnell zu Genealogie-Programmen gegriffen werden, die dem Ahnenforscher das Leben erleichtern und Ordnung in die Familienstammbäume bringt.

Dabei gibt es viele verschiedene Programme, die einen unterschiedlichen Umfang an Funktionen bieten. Viele Genealogie-Programme sind kostenlos. Manche müssen installiert werden. Andere können Online als Web-App verwendet werden.

Eine Übersicht über die Genealogie-Programme und ihren Funktionen finden Sie auf unserer Webseite.

Aufbereitung der Informationen und Daten

Ahnenforscher weltweit benutzen eine bestimmte Art der Ordnung von Vorfahren. Dabei handelt es sich um die Ahnen-Nummerierung nach Kekulé. Die Nummerierung der Vorfahren wurde von Stephan Kekulé von Stradonitz erfunden.

Bei der Ahnen-Nummerierung nach Kekulé bekommt der Proband, von dem die Ahnenliste bzw. die Ahnenforschung ausgeht die Nummer 1. Die Eltern der Person bekommen die Nummer 2 und 3 usw. Dabei bekommen die männlichen Vorfahren eine gerade Zahl und die weiblichen Vorfahren eine ungerade Zahl zugeordnet. Die Großeltern der väterlichen Seite bekommen die Nummer 4 und 5. Die Großeltern der mütterlichen Seite bekommen die Ahnennummern 6 und 7.

Familienforschung im Standesamt

In Deutschland gibt es seit dem Jahr 1874 Standesämter. Dort werden die Geburtsurkunden, Sterbeurkunden und Heiratsurkunden der Personen in Deutschland verwaltet.

Durch eine gesetzliche Neuregelung können alle Personen für die Familienforschung das Eheregister, das Geburtenregister und das Sterberegister einsehen. Dabei können die Daten entweder direkt im Standesamt oder auch in einem Archiv aufbewahrt werden.

Entscheidend sind die folgenden Fristen:

Das heißt also, sobald eine Person gestorben ist und 30 Jahre vergangen sind, können die Daten der Sterbeurkunde eingesehen werden.

Die Bücher des Standesamtes können eingesehen werden. Wenn man jedoch etwas Handfestes mitnehmen möchte, werden in der Regel Kopien erstellt. Dabei betragen die Kosten je Kopie ungefähr 5€.

Folgende Informationen enthalten Geburtsurkunden:

Folgende Informationen finden Sie in Heiratsurkunden:

Folgende Informationen enthalten Sterbeurkunden:

 

Familienforschung mit Hilfe von Kirchenbüchern

Bis zum Jahr 1874 wurden die Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden in den Kirchengemeinden verwaltet. Diese werden dort jedoch Tauf-, Trauungs- und Beerdigungsbücher genannt. Aber auch Tauf-, Kommunions- bzw. Konfirmationsbücher können manchmal gefunden und eingesehen werden.

Am einfachsten ist es, wenn man weiß in welcher Gemeinde man die Kirchenbücher einsehen möchte, kontakt mit dem Pfarramt aufzunehmen und die grundlegenden Daten zu erfragen:

Manchmal werden die Kirchenbücher in zentralen Archiven gesammelt. Dort können die Bücher dann meist in Form von Mikrofilmen eingesehen werden.

Die gefundenen Informationen sollten abfotografiert werden, wenn dies erlaubt ist. Auf jeden Fall sollten immer alle Informationen erfasst werden. Notfalls durch simples Abschreiben. Je mehr Informationen man sammeln kann, desto besser für die spätere Ahnenforschung.